Das West-Nil-Fieber wird durch das West-Nil-Virus verursacht, welches ursprünglich aus Afrika stammt. Zugvögel sind die Hauptwirte des Virus und übertragen den Erreger auf Stechmücken, die beim Stechen das Blut der Vögel aufnehmen. In der Mücke vermehrt sich das Virus dann und kann beim nächsten Stich auf einen anderen Wirt (z.B. das Pferd aber auch den Menschen) übertragen werden.
Da Pferde und Menschen sogenannte Fehlwirte sind, vermehrt sich das Virus dort nicht so stark, um die Krankheit zurück auf die Stechmücke zu übertragen. Deshalb müssen keine weiteren Maßnahmen gegen die Übertragung von Pferd zu Pferd oder gar von Pferd zu Mensch getroffen werden.
Derzeit gibt es 2 Impfstoffe auf dem Markt, die für Pferde zugelassen sind. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet) empfiehlt ausdrücklich eine Impfung von Pferden in betroffenen Gebieten, aber auch Pferde, die z.B. zum Turnier in solche reisen sowie Pferde im Umkreis von 300km um ein betroffenes Gebiet.
Momentan sind Fälle von erkrankten Pferden aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bekannt.
Das Virus ist mittlerweile weltweit verbreitet, häufige Infektionen werden jedoch in folgenden Regionen beobachtet:
Grundsätzlich kann jedes Pferd geimpft werden, unabhängig davon, ob eine Virusexposition vermutet wird oder nicht. Zeigt ein Pferd jedoch bereits Symptome der Erkrankung, ist eine Impfung unter allen Umständen zu vermeiden!
Ja. Fohlen können ab einem Alter von 6 Monaten gegen das West-Nil-Virus geimpft werden.
Die Grundimmunisierung erfolgt 2x im Abstand von 24-28 Tagen, danach sollte man die Impfung 1-2x jährlich wiederholen.
Bei Feststellen von anfänglich grippeähnlichen oder gar neurologischen Symptomen (Schwanken beim Gehen, Gleichgewichtsstörungen etc.) rufen Sie bitte sofort bei uns in der Pferdeinternistik Dr. Michutta an. Schon bei einem Verdacht auf West-Nil-Fieber muss das Pferd vom behandelnden Tierarzt einer zuständigen Behörde gemeldet werden. Diese stellt dann zusammen mit der Untersuchung der Symptome, einer Blutuntersuchung und eventuell einer Gewebeprobe fest, ob eine Infektion mit dem Virus vorliegt oder nicht.
Leider gibt es keine Behandlung, die direkt gegen das Virus gerichtet ist. Daher versuchen wir, die Entzündungen und Schmerzen der Tiere zu lindern. Infusionen oder eine Unterstützung bei der Ernährung können hier zur Heilung beitragen.
Etwa 30% aller erkrankten Pferde sterben an West-Nil-Fieber oder müssen aufgrund von zu schwerwiegenden Symptomen leider eingeschläfert werden.
Je wärmer die Temperaturen hier zu Lande sind und je länger Wärmeperioden im Sommer andauern, desto länger ist auch die Flugzeit der Insekten. Zudem kann sich bei höheren Temperaturen das Virus in der Mücke schneller vermehren.
Bei Fragen und Unsicherheiten rufen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne.
Pferdebesitzer in Sachsen können übrigens über unten stehenden Link eine Beihilfe zur Impfung ihres Pferdes bei der Tierseuchenkassen beantragen.
Quellen:
https://www.tsk-sachsen.de/index.php/tiergesundheitsdienste/pferdegesundheit/veroeffentlichungenpferde/352-west-nil-virus-infektion
zoetis, Broschüre „West-Nil-Virus erreicht Deutschland“
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für die Impfung Ihres Pferdes gegen West-Nil-Fieber!!